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Anton Alexander von Werner

Frankfurt an der Oder 1843 - Berlin 1915


Am 9. Mai 1843 wird Anton von Werner in Frankfurt an der Oder geboren. Er ist der Sohn einer alten märkischen Offiziersfamilie und studiert ab 1862 Malerei an der Berliner und an der Karlsruher Kunstakademie. Im Jahr 1865 auf einer Paris-Reise entsteht Anton von Werners erstes Historienbild. Erste Bekanntheit erlangt von Werner durch seine Illustrationen zu dem Werk Victor von Scheffels "Der Trompeter von Säkkingen". Anschließend verbringt er drei Studienjahre in Frankreich und Italien.
Im Jahr 1870 trifft Anton von Werner erstmals mit dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm, dem späteren Kaiser Friedrich III. (1831–88), zusammen. Als Beobachter nimmt Anton von Werner auf Empfehlung der Großherzogin von Baden an der siegreichen Schlussetappe des Deutsch-Französischen Kriegs teil. Des Malers Empfindungen und Eindrücke aus dieser Zeit sind für sein nachfolgendes künstlerisches Werk prägend.
Auf Einladung des Kronprinzen Friedrich Wilhelm wird Anton von Werner im Jahr 1871 Augenzeuge der Reichsgründung und macht diese zum Gegenstand seines bekanntesten Gemäldes "Die Proklamation des Deutschen Kaiserreichs im Spiegelsaal zu Versailles am 18. Januar 1871". Das Werk stellt er zum 80. Geburtstag, am 22. März 1877, von Kaiser Wilhelms I. fertig.
Im Jahr 1875 wird von Werner zum Direktor der als Hochschule für Bildende Künste neu eingerichteten Lehranstalt der Preußischen Akademie ernannt und ist Mitglied der preußischen Landeskunstkommission. Vierzig Jahre lang, bis zu seinem Tod, bekleidet der Maler Anton von Werner dieses Amt.
Im Jahr 1878 auf der Pariser Weltausstellung leitet Anton von Werner erstmals die Kommission für die Organisation der Deutschen Kunstausstellung. 1895 wird der Maler Vorsitzender des Vereins Berliner Künstler und bekleidet dieses Amt 20 Jahre. Weiterhin ist er in vielen Funktionen als Administrator und Organisator tätig. So leitet Anton von Werner im Jahr 1904 erneut die Organisation der deutschen Kunstabteilung der Weltausstellung in Melbourne, auf der der Künstler selbst mit sechs Arbeiten vertreten ist.
Darüber hinaus schafft Anton von Werner als Berliner Hofmaler viele Gemälde historischer Ereignisse und politischer Persönlichkeiten. Der künstlerische Gehalt dieser Arbeiten ist umstritten. Dennoch sind seine Werke durch ihre handwerkliche Qualität und ihre angestrebte dokumentarische Exaktheit auch heute noch von Interesse.
Mit einer Retrospektive soll Anton von Werner anlässlich seines 70. Geburtstages geehrt werden, welche aber wegen seiner Weigerung, einige Bilder zu zeigen, die das deutsche Militär im Krieg 1870-71 verherrlicht darstellen, nicht zustande kommt.
Anton von Werners Autobiografie "Erlebnisse und Eindrücke 1870–1890" erscheint im Jahr 1913. Im Alter von 72 Jahren verstirbt Anton von Werner am 4. Januar 1915 in Berlin.


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